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Backpacks

Unsere Fernwanderung (Teil 1)

Der diesjährige Urlaub war eigentlich ein Kompromiss. Aber ein fantastischer. Nachdem wir diverse andere Urlaubsziele fast fertig geplant hatten wurden unsere Pläne jedes Mal aufs Neue durchkreuzt. Und als dann schließlich kurz vorm Urlaub auch noch mein Auto geklaut und für einen Einbruch benutzt wurde hieß es für dieses Jahr: günstiger Urlaub in Deutschland – wandern und zelten.

Unsere Rucksäcke
Unsere Rucksäcke

Der Heidschnuckenweg wurde 2014 zum schönsten Wanderweg Deutschlands gewählt und es ist vorgesehen, ihn in zwei Wochen zu erwandern. Wir hatten drei Wochen Zeit. Also haben wir nach einiger Herumplanerei beschlossen, von Celle bis an den Rand von Hamburg zu wandern, dort einige Tage bei Freunden zu verbringen, aus Hamburg rauszufahren und die letzten Tage nach Lübeck zu wandern. Wir sind zwar nicht unbedingt Wanderprofis oder wahnsinnig sportlich, das Abenteuer hat aber trotzdem gereizt.
Nun brauchten wir noch die entsprechende Ausrüstung. Das meiste hatten wir bereits, aber einiges haben wir uns dann im hiesigen Globetrotter besorgt, den wir mehr als einmal aufgesucht haben. Eine Woche vor Reiseantritt, als wir dann alles zusammen hatten (so glaubten wir zumindest), wollten wir einen Probepacktag machen und auch einen Spaziergang mit dem Gepäck um zu testen ob alles sitzt und ob wir vielleicht doch noch etwas benötigen würden. Das Probepacken dauerte schließlich von 12 Uhr Mittags bis 12 Uhr Nachts. Beim ersten Packversuch waren beide Rucksäcke mit ungefähr 25 Kg deutlich überladen. Das hieß natürlich, dass wir noch mehr zu Hause lassen mussten als wir geahnt hatten.
Die Stunden vergingen und das Gepäck wurde immer wieder neu gepackt und aussortiert. Am Ende haben wir jedes einzelne Teil auf die Küchenwage gelegt um die Gewichtsverursacher identifizieren zu können. Das führte dazu, dass wir in der darauffolgenden Woche abermals im Globetrotter waren um extraleichte Behältnisse zu besorgen und alles umzufüllen, was zu groß oder in einem zu schweren Behälter war. So konnten wir immerhin einige hundert Gramm sparen. Überall haben wir Gewicht gespart und nur das Nötigste mitgenommen. Das ging so weit, dass ich ein Kabel kurzgelötet habe, da ich so nochmal 50 Gramm sparen konnte. Am Ende wogen mein Rucksack 18 Kg und der von Maraike 16 Kg. Allerdings ohne die 3 Liter Wasser in unseren Wasserblasen…
Im Vorfeld haben wir die gesamte Route mit Google MyMaps durchgeplant, wo wir die Wanderstrecken reingeladen haben und so sehen konnten, wie wir die einzelnen Abschnitte logistisch zu bewältigen haben. Sprich: Unterkunft (Zeltplatz oder Hotel), Verpflegung (für manche Abschnitte mussten wir drei Tage vorher einkaufen, weil es schlicht nix unterwegs gab), Länge der täglichen Strecke, etc. Mit dieser ganzen Vorbereitung und jeder Menge Enthusiasmus machten wir uns auf zu einem Erlebnis, welches wir in der Form noch nicht hatten.

Im Folgenden nun eine lose Aneinanderreihung von Anekdoten über das, was uns in den Tagen der Wanderung so passiert ist.

 

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MoCap

Nerdmusik und MoCap-Spaß

Nerdmusik in Reinkultur gibt es in einem Video zu bestaunen, wo ein musikalischer Floppy-Liebhaber 64 Diskettenlaufwerke, 8 Festplatten und 2 Scanner zusammengeschlossen hat um damit bekannte Lieder neu zu interpretieren: The Floppotron. Auch für Nirvana Fans gibt es etwas: Smells Like Nerd Spirit. Auf seinem Blog erklärt er die Funktionsweise seiner Musikmaschine.

Ein weiteres faszinierendes Video demonstriert die heutigen Möglichkeiten der modernen Motion Capturing Technik. Absolut flüssige und organische Bewegungen gepart mit tollen Effekten ergeben dieses Video.

Frontmount

Mal wieder ein Frontmount

Lange nicht mehr gebaut, aber auch nicht verlernt. Ist ja eigentlich fast wie Fahradfahren, erst recht wenn man eine Zeit lang fast täglich an solchen Dingern getüftelt hat. Am Wochenende durfte ich also ein Frontmount bauen, möglichst klein und dabei natürlich stabil. Die Aufnahmen werden anschließend als Plates benutzt (also Fahraufnahmen im Hintergrund) für eine Werbung eines großen deutschen Automobilherstellers aus Süddeutschland. Dass das für die Aufnahmen verwendete Auto ein Japaner war tat nix zur Sache, da die Kamerahöhe der entscheinde Faktor war. So sind wir durch das schöne bergische Land und auch durch Köln gefahren und hatten dabei noch richtig Glück mit dem Wetter, denn der ursprünglich geplante Dreh am Montag wäre ins Wasser gefallen.

Chris Roberts

Dreh mit der GameStar und dem Godfather of Spacegames

Im Rahmen eines Drehs für einen Dokumentarfilm, den ich mit Patrick Jäschke produziere und (u. a. mit Unterstützung von av22) umsetze, haben wir uns auf der diesjährigen Gamescom mit Michael Graf (stellv. Chefredakteur der GameStar) zusammengetan und ein Interview mit Chris Roberts aufgezeichnet. Dieser ist Gamern als einer der wichtigsten und einflussreichsten Spieleentwickler für Weltraumspiele bekannt. Im Interview erzählt er über den Stand der Dinge bei seinem neuesten Projekt Star Citizen, welches mit seinen aktuell knapp 124 Millionen Dollar das erfolgreichste Crowdfunding Projekt aller Zeiten ist. Das Interview kann man sich auf der Webseite von GameStar ansehen: Klick

Die für die Doku relevanten Teile sind nicht zu sehen, aber ich kann bereits jetzt sagen: sie geben einen schönen Einblick in die große Welt der Weltraumspiele. Übrigens dreht das Entwicklungsstudio eigene Reportagen um die Crowdfunding-Unterstützer auf dem Laufenden zu halten und in dem Beitrag über die Gamescom sind auch wir für ein paar Sekunden bei der Arbeit zu sehen: Klick

All Blacks

Die Welt sieht schwarz!

Wer weiß, was das drittgrößte Sportereignis der Welt, und das größte Sportereignis diesen Jahres ist? In Deutschland jedenfalls leider nur sehr wenige. Hätte ich keine Verwandtschaft in Neuseeland, wüsste ich es wohl auch nicht. Denn gerade erst ist die Rugby Weltmeisterschaft zu Ende gegangen, und die „All Blacks„, die Neuseeländische Rugby Nationalmannschaft (das sind die mit dem Kriegstanz, dem sogenannten „Haka“ vor jedem Spiel), sind seit der ersten WM 1987 zum dritten Mal, und nun auch zum zweiten Mal hintereinander, Weltmeister.

Rugby ist in Deutschland leider eine Nieschensportart und Spiele werden so gut wie gar nicht übertragen. Selbst die WM wurde nur zum Teil, und einige Spiele erst sehr verspätet übertragen, da ein Tischtennisturnier oder ein Tennisspiel mit deutscher Beteiligung scheinbar mehr Zuschauer anzieht als eine Rugby-WM ohne deutsche Beteiligung. Die befindet sich nämlich aktuell auf Platz 31 der Weltrangliste, während bei der WM die 20 besten Teams mitspielen. Dabei ist Rugby Union nicht allzu kompliziert und die Grundregeln sind einfach zu verstehen. Wer sich dafür interessiert sollte sich dieses Video zu Gemüte führen, welches verständlich und anschaulich das Wichtigste erklärt. Männer schauen am besten dieses Video an.

Besonders groß geschrieben wird beim Rugby der Respekt. Gegenüber den gegnerischen Spielern z. B. in der Hinsicht, dass bei einem Tackle, also einem Angriff auf einen Gegner, man dafür Sorge zu tragen hat, dass dieser dabei nicht verletzt wird. Und gegenüber dem Schiedsrichter, dass alles was dieser sagt kommentarlos hingenommen werden muss. Es gibt kein Meckern, und mit dem Schiri sprechen darf nur der Kapitän der Mannschaft. So kommt es, dass selbst die italienische Rugbymannschaft keine Schauspielkünste zeigt oder den Schiri bei irgendwelchen Entscheidungen umlagert (und wenn doch gemeckert wird, dann gibt’s ganz schnell einen Rüffel). Begünstigt wird das alles dadurch, dass es einen Videoschiedsrichter gibt, der bei unübersichtlichen Situationen für Klarheit sorgen kann. Fehlentscheidungen sind zwar nicht ausgeschlossen, aber deutlich reduziert.

Auch wenn wir zu Hause am heimischen TV hätten schauen können macht es mit Gleichgesinnten deutlich mehr Spaß. Ein Glück, dass es Gaststätten mit Sportübertragungen gibt. So auch das Jamesons Irish Pub in der Kölner Innenstadt, dass schon während der letzten WM vor vier Jahren enorm gut besucht war. Dieses Jahr war es zwar während der Vorrundenspiele deutlich ruhiger im Pub, aber trotzdem haben wir lustige Leute aus vielen Nationen kennengelernt und definitiv viel Spaß beim Zuschauen gehabt. Vor allem natürlich, weil unsere Lieblingsmannschaft ein ums andere Spiel gewonnen hat. Und in den Finals ging dann wieder richtig die Post ab.

Die ganze WM über haben uns zwar nicht nur, aber vor allem die All Blacks mit fantastischem Rugby begeistert. Brilliante Offloads und schöne Versuche ließen uns immer wieder aufjubeln zwischen dem gespannten Zuschauen bei einer der tollsten Sportarten die es gibt.