Es gibt immer mal wieder Dokuperlen im Fernsehen, die besonders spannend, unterhaltsam, oder einfach nur interessant sind. Die Doku des NDR über eine Fahrt des U-Bootes U31 bietet definitiv alle drei vorhergenannten Eigenschaften. Dabei war der Orkan sicherlich nicht geplant und es sollte wahrscheinlich nur über den Alltag auf einem U-Boot berichtet werden. Aber manchmal muss man nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Auf dem Youtube-Dokukanal des NDR gibt es den Film zu sehen: Klick
Anfang 2007, also vor fast genau zehn Jahren, drehten wir das letzte Lehrprojekt während des Studiums. Meine (Haupt-)Aufgabe war der Schnitt des Films. Ich fand das Ergebnis (vor allem den Umständen entsprechend) gelungen. Was mich aber immer gestört hat waren die unnatürlichen Farben und der krasse Videolook. Mangels Zeit war das trotz allem unser finaler Film.
Am Ende hatte ich das gesamte Projekt auf einer externen Festplatte gespeichert. Diese Festplatte lag lange im Schrank versteckt, bis ich dann Jahre später Zugang zu einem Mac mit Final Cut hatte. Damit exportierte ich die Projektdateien, konnte sie jedoch nicht in Edius importieren. Also lies ich das Projekt wieder ruhen.
Anfang letzten Jahres gab es bei mir ein Upgrade meines Schnittrechners. Und nachdem ich mir die großartigen Tutorials von Matthew Scott zum Thema Color Grading in der neuen Version von Edius angesehen habe brauchte ich Material zum Testen. Da bot sich natürlich dieser Film an. Schließlich konnte ich nach viel Tüftelei das Projekt zumindest teilweise in das Schnittsystem einlesen. Ich habe also eine Szene bearbeitet, und weil es mir Spaß gemacht hat und das Ergebnis ganz ansprechend war, habe ich noch eine bearbeitet. Und dann noch eine. Und am Ende den ganzen Film.
Da das Projekt aus Final Cut nicht sauber exportiert werden konnte fehlten viele Töne bzw. waren nicht mehr zu gebrauchen. Ein komplett neuer Tonschnitt wäre mit einem wahnsinnigen Aufwand verbunden gewesen. U. a. hatten wir beim Dreh im Park beim Landtag in Düsseldorf die Tonkulisse der Außenbühne vom Tag der offenen Tür des WDR. Somit musste ich die vorhandene Tonspur übernehmen und konnte schnitttechnisch nur eine kleine Änderungen machen.
Ich habe die Farben deutlich entsättigt, da die Kamera (Panasonic HVX200) in der Standardeinstellungen eine sehr hohe Farbsättigung hatte. Rot- und Grünstich wurden ebenso korrigiert wie die leichte Überbelichtung durch den geringen Kontrastumfang. Außerdem habe ich in einige Einstellungen reingezoomt und die Einstellungsgröße etwas geändert. Leider ist die Kompression und die Bildqualität des Ausgangsmaterials nicht sehr ergiebig, so dass die Änderungen alle in einem engen Rahmen stattfinden mussten. Bei einigen Einstellungen sieht man auch, dass ich diesen Rahmen bis aufs Äußerste ausgenutzt habe. Ziel war es eine zwar natürlichere, aber auch etwas düsterere Farbumgebung zu schaffen.
Erwähnt werden sollte, dass wir damals ein Budget von sagenhaften 250 € hatten. Zumindest das spärliche Equipment wurde (bis auf den Skateboarddolly) gestellt. Ausgegeben haben wir laut Kalkulation 249,87 €. Was wir noch zusätzlich privat reingesteckt haben weiß ich jetzt nicht mehr. Letztendlich haben wir durch diese Einschränkung enorm viel gelernt und wir können alle behaupten, dass wir noch heute davon profitieren, erst recht wenn es darum geht zu improvisieren.
Oft geben große Produktionen vor der Veröffentlichung eines Projekts kleine Making ofs raus, welche zu einem Großteil von den Hauptdarstellern kommentiert werden, meistens darüber, wie aufregend es war dort mitzuarbeiten, oder wie fantastisch die Crew war. Dies wird unterschnitten mit einer kurzen Einstellung, wo jemand „Action“ oder „Cut“ ruft, und wie sich die Hauptdarsteller mit dem Regisseur unterhalten. So richtig einen Blick hinter die Kulissen der jeweiligen Produktionen gewähren diese Videos nicht, so dass sie viel eher den Schein eines Promoclips haben denn eines echten Making ofs.
HBO hat nun ein sehr sehenswertes Making of für ihre Serie Game of Thrones veröffentlicht, welches sich auf die wahnsinnig umfangreiche Logistik der Produktion konzentriert, und dabei die verantwortlichen Köpfe den Ablauf eines Produktionstages erklären lässt. Dieser Tag findet in drei Ländern gleichzeitig statt, da mit zwei Units parallel gedreht wird, während im dritten Land die Vorbereitungen für den kommenden Dreh laufen.
Hier ein paar mehr Zahlen: gedreht wurde in dieser Staffel in 5 Ländern an 151 Sets für 240 Tage mit 166 Darstellern und über 1.000 Crewmitgliedern. Und 5.000 Komparsen.
(Bild (c) HBO, aus dem Making of „Game of Thrones Season 5: A Day in the Life“)
Die neuseeländische Fluggesellschaft Air New Zealand weiß, wie sie bei den normalerweise stinklangweiligen Sicherheitsvideos Aufmerksamkeit erzeugt. Das Bekannteste wird wohl das Mittelerdevideo sein, in welchem allerlei Figuren aus der Herr der Ringe Trilogie dem Zuschauer die Verhaltensregeln im Flieger erklären. Auch das, in dem der Überlebenskünster Bear Grylls die Sicherheitshinweise demonstriert, ist alles andere als normal.
Eines der neueren Videos mit dem Namen Safety in Paradise stieß jedoch einigen sauer auf, so sehr, dass eine Petition gestartet wurde, welche von ca. 11.000 Personen unterzeichnet wurde. Argumentiert wird mit der Sexualisierung des weiblichen Körpers. Air New Zealand hält dagegen, dass die Szenerie an einem Strand spielt, und es somit „absolut angemessen sei, dass Frauen Bikinis tragen“, schreibt der New Zealand Herald. Interessant wäre zu wissen, wie viele die Petition bewusst nicht unterzeichnet haben, bzw. eine Gegenpetition unterzeichnen würden.
Auf jeden Fall sind die Videos so unterhaltsam, dass ich sie mir hier angeschaut habe. Vorm Rechner. Auf dem Boden. Weit weg vom nächsten Neuseelandflug.
Nachdem Camille auf den Filmtagen in Hof und den Sehsüchten in Potsdam lief, wurde unser Film auch bei den Mexico International Film Festival and Awards eingereicht. Und er hat gewonnen! und zwar den Preis für den besten Studentenfilm!
Schön zu sehen, dass Camille auch in anderen Ländern überzeugt.
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